Lichtschalter

Ich falle und falle, immer weiter, fühle mich nutzlos, verzweifle. Ich sehe nicht was passiert, bin blind, du lässt mich nicht an dich heran, lässt mich nichts sehen, lässt mich dich nicht sehen. Die Angst steigt in mir hoch während ich durch dunkle Räume irre, alles ist schwarz. Verzweifelt suche ich nach einem Lichtschalter, ich will dich sehen. Spüre doch, dass es dir genauso wehtut wie mir. Ich weine bittere Tränen so wie du, mein Herz brennt genauso wie deins, doch du lässt mich dich nicht sehen. Bist mir doch immer nah, doch heute fühle ich mich Meilen entfernt, wie auf einem anderen Stern. Es ist kalt und ich bin allein. In der Liebe geht es nicht darum einander die Sterne und den Mond vom Himmel herab zu holen, es geht darum füreinander da zu sein. Warum erlaubst du mir nicht deine Schwächen zu sehen? Ich lasse dich alle meine Gefühle spüren, weil ich dich brauche doch du bist anders. Du schliesst mich aus und lässt mich vor der Tür im Regen stehen. Ich weiss doch das du weinst. Ich weiss doch das es dir das Herz bricht.

Ich sollte doch todmüde sein, mitten in der Nacht doch so hellwach war ich schon lange nicht mehr. Meine Gedanken kreisen. Ich kann nicht schlafen, kann mich nicht finden, ich kann dich nicht finden. Bitte antworte mir, ich will doch nur wissen wie es dir geht. Diese Ungewissheit frisst mich auf. Es ist so dunkel und kalt, ich weiss nicht was ich tun soll. Ich will einfach nur zu dir, will bei dir sein. Warum darf ich dir nicht helfen so wie du immer für mich da bist? Wir leben wie wir träumen, allein. Panik steigt in mir hoch. Ich kann mich nicht bewegen. Wie versteinert stehe ich da. Mein Puls rast wie ein ungezähmter, aufgescheuchter Mustang, galoppierend durch die Prärie, ohne Rast und ohne Ziel. In dieser Hektik immer weitergetrieben. Es fühlt sich, als würde mein Brustkorb explodieren. Heisse Tränen laufen mir über die Wangen. Wimmernd sitz ich da. Stossend presse ich Luft aus meinen Lungen. Jeder Atemzug brennt in meinen Lungen. Du hast mich allein gelassen. Im Dunkeln stehen gelassen. Du willst nicht mit mir reden, willst nicht, dass ich sehe wie du weinst. Doch ich liebe dich, komm zu mir – lass mich zu dir kommen.

Du willst nicht mit mir sprechen, doch warum machst du mir dann solche Angst. Wie angekettet stehe ich hier, völlig nutzlos wie ein Gefangener. Sklave meiner Emotionen. Kann nicht vor und nicht zurück, bin gefesselt in Ungewissheit. Du hältst mich fern von dir. Immer wieder drücke ich auf den grünen Hörer. Lautes, durchdringendes Läuten, immer wieder, die einzige Antwort. Minuten verstreichen, nichts passiert. Nur dieses Läuten, dieses Klingeln, unaufhaltbar. Verbinden. Ich sehe nur dieses Wort vor meinen Augen. Es brennt sich ein in meinen Kopf, selbst wenn schon alles verschwommen ist vor meinen Augen. Meine Tränen tropfen auf den Bildschirm, er wird dunkel. Abermals verschwinde ich im Nichts. Die Uhr tickt unbarmherzig weiter. Mit jedem Laut werde ich kleiner, unbedeutender. Bin ein Herz-Mensch, du ein Kopf-Mensch.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert