Schweben

Am morgen früh, die Sonne scheint schwach durch die Jalousien, thronen bitterkalt die Eisblumen am Fenster. Hier bin ich behütet in diesem weichen Federbett. Du gibst mir Wärme, hältst mich fest umschlungen in deinen Armen. Öffne ich die Augen, sehe ich dich und mir wird ganz warm. Du bist einfach wunderschön. Schlummerst so friedlich, völlig unschuldig. Ich lege meine Hand auf deine Brust und ich fühle, wie sich die Lungen mit Luft füllen. Minuten verstreichen. Irgendwann öffnest du sie, noch nie habe ich so dunkle Augen gesehen. Wer braucht schon Blaue oder Grüne, die eiskalt starren. Du verzauberst mich, lässt mein Herz höherschlagen und lockst ein Lächeln in mein Gesicht. Deine Augen strahlen und lassen mich in eine andere Welt eintauchen.

Mit dir fühlt sich alles an wie fliegen. Ich schwebe durch die Luft, küsse purpurne und aquamarinfarbene Wolken und ich umarme den Himmel, denn mit dir fühle ich mich frei. Frei von allen Sorgen und Ängsten, denn du bist für mich da. Du beschützt mich und umsorgst mich. Bei dir kann mir kein Leid wiederfahren. Ganz fest hältst du mich in deinen Armen und gibst mir Halt. In dieser sicheren Oase fühle ich dein Herz; es steckt mit gemächlicher Monotonie das meine an. Beide treiben synchron auf einer Welle. Immer weiter und weiter in die Unendlichkeit. Ich spüre deinen Atem auf meiner Haut, der in mir ein Kribbeln auslöst. Ganz sachte fährt das Kribbeln meinen Körper entlang, wie Seegras, das sich um wunderschön schillernde Fische wiegt. Nichts anderes auf dieser Welt schenkt mir diese Freiheit.

Du umhüllst mich mit Geborgenheit. Sehe ich in deine Augen, spaziere ich auf saftig grünen Wiesen und streife durchs erdige Unterholz eines uralten Waldes. Ganz tief in dir kann ich, durch diese sandelholzbraunen Augen, deine Seele sehen und du auch ebenso die meine. Unsere Seelen tanzen durch den Himmel, eng umschlungen und trotzdem federleicht. Als würden sie getragen von Schwingen, soweit der Horizont reicht. Nie könnte ich diese Augen vergessen, die mir die Welt geöffnet haben. Mich gelehrt haben was es heisst, jemanden zu begehren und mich nach ihm zu verzehren.

Niemand sonst schenkt mir dieses Gefühl frei zu sein, wie von Wellen getragen, im seegrünen Ozean. Ich schwimme in einem Meer voller Tränen des Glücks, die ich wegen dir geweint habe. Und ich tanze im Regen, weil du mich immer wieder zum Lachen bringst. Du bist mein ganzes Glück. Ich explodiere nahezu vor Freude und trage sie in die Welt hinaus. An ach so grauen Tagen drückst du mir Pinsel und Farbe in die Hand sodass ich sie mir bunt anstreichen kann.

Manch einer mag sagen du seist nicht gut genug für mich und seist nicht für mich da. So manchem magst du vielleicht sogar ein Dorn im Auge sein, ein Haar in der Suppe. Doch in diesen Momenten früh am Morgen, wenn ich in deinen Augen versinke weiss ich, dass mich nichts mehr aufhalten kann, dass mich nichts auf der Welt glücklicher macht als dein Lächeln. In solchen Augenblicken schmelze ich dahin wie Pistazieneis an einem warmen Sommertag. Es lässt in mir eine Wärme entstehen als würden tausend Sonnenblumen mir entgegen strahlen.

Du bist meine Sonne, mein Mond und meine Sterne. Des Tages strahlst du für mich wie die Sonne hoch am Himmelszelt. Bist mein tapferer Beschützer und Ritter in strahlender Rüstung. Nachts in einsamen Stunden bist du wie der silbern strahlende Mond, mein treuer Begleiter. Du bist immer an meiner Seite doch lässt mich meinen eigenen Weg gehen, meine eigenen Entscheidungen treffen und hältst immer zu mir. Bin ich jedoch vom Weg abgekommen, bist du die Sterne, die mir die Richtung weisen. Auf gewissen und ungewissen Pfaden leuchtest du für mich, selbst wenn alle anderen Lichter längst erloschen sind. Das alles bist du für mich.

So muss sich Liebe anfühlen, du raubst mir den Atem, du raubst mir den Verstand. Genau in diesem Moment.

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